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Buchtipps - Belletristik

Verena Vormwald empfiehlt:

Jordahl, Anneli - Die Töchter des Bärenjägers

Der hohe Norden Finnlands: sieben Schwestern wachsen auf einem abgeschiedenen Bauernhof auf. Sie sind die Töchter des örtlichen Bärenjägers - ein Mann wie ein Baum, dem Alkohol sehr zugetan und generell kein besonders umgänglicher Mensch. Seine Töchter verehren ihn aber wie einen Gott und eifern ihm wo es nur geht nach. Keine von ihnen hat je eine Schule besucht, wenn dann nur kurz und ohne jegliche Lust. Der Vater stirbt. Zurück bleiben die sieben jungen Frauen und Mädchen, zunächst orientierungslos und voller Kummer. Zurück bleibt auch die Mutter der sieben Schwestern.

25.00 €

Simone Eisenmann empfiehlt:

Fosse, Jon - Morgen und Abend

Eine von Außen betrachtet schlichte Geschichte, die ohne Beschönigung vom Leben eines einfachen Fischers erzählt, der aus dem Leben scheidet. Es sind weder große Worte noch eine bildhafte Sprache nötig, um von den angerissenen Erlebnissen und den Gegensätzlichkeiten, wie Geburt und Sterben, einen Eindruck zu bekommen. Der Kreislauf des Lebens im ewig währendem Fluss spiegelt hier auch die Schreibweise wider, indem kein Satz mit einem Punkt endet und sich direkt an den Nächsten anfügt.

13.00 €

Renate Schneider empfiehlt:

Butt, Manuel - Zierfische in Händen von Idioten

Es ist Mitte der 90er Jahre. Der 17jährige Tobias ist in den Sommerferien zum ersten Mal zwei Wochen alleine zu Hause, nur die Seepferdchen, die sein Vater hält, sind noch im Haus und von ihm zu versorgen. Er hat große Pläne: die Führerscheinprüfung bestehen, eine gute Zeit mit seinem besten Freund haben und zum ersten Mal mit seiner ersten großen Liebe schlafen. Aber irgendwie stehen diese Pläne unter keinem guten Stern...

24.00 €

Rebecca von der Goltz empfiehlt:

Kehlmann, Daniel - Lichtspiel

G.W. Pabst war neben Fritz Lang, F.W. Murnau und Ernst Lubitsch einer der großen Filmregisseure der Weimarer Republik. Daniel Kehlmann hat ihn sich in seinem neuem Roman "Lichtspiel" als Protagonisten ausgesucht und "beleuchtet" das Leben des bis dato (zumindest mir) unbekannten Regisseurs. Vom Theater zum Film, erste Erfolge mit Greta Garbo, Verfilmung der "Dreigroschenoper" und politisch eher links einzuordnen.

26.00 €

Manuela Burkard empfiehlt:

Hilton, James - Leb wohl, Mister Chips

Mr. Chipping, von allen nur Mr. Chips genannt, war fast sein ganzes Leben lang Lehrer an einem englischen Jungeninternat. Generationen von Schülern hat er unterrichtet, nicht besonders gut und ohne Ehrgeiz, aber seine Jungs hatten ihn gern. Nun, schon längst pensioniert, wohnt er gegenüber der Schule bei Mrs. Wickett zur Untermiete, sitzt am liebsten vor dem Kamin und erinnert sich an eben jene Schüler, Kollegen, seine zu früh gestorbene Frau und an den Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Umbrüchen.

20.00 €

Ute Schneider empfiehlt:

Daverley, Claire - Vom Ende der Nacht

Will und Rosie - was für eine herzergreifende, dramatische und hoffnungsvolle Liebesgeschichte. Sie werden sich durch das Buch weinen. Will und Rosie. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein, und doch verlieben sie sich ineinander. Sonnenuntergänge am Lagerfeuer, Gespräche bis spät in die Nacht. Es scheint etwas Wunderbares zu beginnen. Bis eines Tages ihre Welt zerbricht und sich für immer verändert. Dennoch ist dieser Roman nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern beschreibt einfühlsam, wie das Leben so spielen kann.

22.00 €

Renate Schneider empfiehlt:

Lohmann, Eva - Das leise Platzen unserer Träume

Jule und Hellen. Ehefrau und Geliebte. Zwei Frauen, die ganz unterschiedlich sind und leben, aber eine Gemeinsamkeit haben: David. Sie erzählen ihre Gegenwart, ihre Träume, die sich erfüllt haben oder geplatzt sind. Mit unglaublichem Feingefühl beschreibt die Autorin diese beiden, unerwartete Gedanken, auch übereinander, überraschen beim Lesen. Es sind zwei starke Frauen, die sich fragen, wie sie ihr Leben gestalten wollen - und den Mut aufbringen, dies auch umzusetzen. Und das macht auch den Lesenden Mut, egal in welcher Lebenssituation!

22.00 €

Manuela Burkard empfiehlt:

Gunty, Tess - Der Kaninchenstall

Blandine möchte, wie ihr Vorbild Hildegard von Bingen, ihren Körper verlassen. Die "Mutter" fürchtet sich vor den Augen ihres Babys; die alte Dame ist besessen von Nagetieren, und Moses weiß, daß Fasern aus seiner Haut kommen. All diese Menschen leben in der Wohnanlage "Kaninchenstall" in einer sterbenden Stadt in den USA. Sie sind geschunden, nicht zuhause in der Welt und in sich. Dieser Debütroman ist wie ein Unfallort; man möchte wegsehen und ist doch gebannt. Sprachlich exzellent, traurig und komisch, ein echter Pageturner. Unbedingt lesen!

25.00 €

Rebecca von der Goltz empfiehlt:

Walls, Jeannette - Vom Himmel die Sterne

Eine Kleinstadt in Virginia zu Beginn des 20.Jahrhunderts. Sally Kincaid ist die Tochter des "Duke", des mächtigsten Mannes vor Ort. Mit 5 verliert sie ihre Mutter, mit 8 wird sie von der Stiefmutter verbannt und wächst bei einer Tante in verarmten Verhältnissen auf. Mit 17 kehrt sie zurück, fest entschlossen, sich ihren Platz zu(rück zu) erobern. Die Zeiten sind hart, Prohibition, Lynchjustiz, schwelende Unruhen. Doch Sally Kincaid ist eine großartige Heldin: tough, willensstark und stets bereit, sich gegen die raue Männerwelt zu behaupten und für das vermeintlich Richtige zu kämpfen.

25.00 €

Tanja Nüchter empfiehlt:

Wulff, Thesche - Schwestern wie Ebbe und Flut

Als Mira nach dem Tod ihres Patenonkels Ocko auf die Ferieninsel  Amrum zurückkehrt, um sich um das geerbte Kapitänshaus zu kümmern, fällt ihr ein besonderes Stück Treibgut in die Hände. Dabei erinnert sie sich an die abenteuerliche Geschichte, die sich immer nach Seemannsgarn ihres Onkels angehört hat. Hat diese vielleicht mehr mit ihrem eigenen Leben zu tun, als sie sich selbst vorstellen kann? "Schwestern wie Ebbe und Flut" ist ein schicksalshafter Roman über die Sehnsucht nach Heimat und Familie.

17.99 €