1923. Der Erste Weltkrieg liegt nicht lange zurück, viele Menschen sind traumatisiert, arbeits- und brotlos, die Mark verliert in groteskem Tempo an Wert („Ein Dollar kostet 3 Billionen Mark? Mehr ist er auch nicht wert“ ätzt Karl Valentin), die Franzosen marschieren im Ruhrgebiet ein, und die braune Gesinnung macht sich langsam auf den Vormarsch. Peter Süß nimmt uns mit auf eine Reise durch dieses so spannende Jahr. Es wird ein Wiedersehen mit der skandalösen Anita Berber, dem notorisch untreuen Bertolt Brecht, dem Muttersöhnchen Kästner und dem Banklehrling Kurt Tucholsky.

Die Handlung des Romans spielt wohl im Dreißigjährigen Krieg, in einer Zeit, die von Hunger und Kälte, Seuchen und großer Brutalität geprägt ist. Die Menschen sind abergläubisch und misstrauisch, der Kampf ums Überleben hat sie hart und engherzig gemacht. Nicht so den elfjährigen Martin, dessen Familie ausgelöscht wurde, und dem nichts geblieben ist außer seinem schwarzen Hahn. Und Martin ist klug und liebenswürdig. Das gefällt den Dorfbewohnern nicht, denn der Hahn müsse doch vom Teufel sein und der Junge sicher auch, und sie beäugen beide argwöhnisch.

"Ihre Majestät hätten vor Empörung über die Raufereien am Ort des Geschehens geschrien, denn die Truppen schlugen unnötig und in erschreckender Weise auf die Menschen ein (...)". Diese Zeilen schrieb Joseph II. (13.03.1741-20.02.1790), an seine Mutter Maria Theresia, Regentin von Österreich, nach einem Ereignis in Frankfurt, wo er 1764 zum römisch-deutschen König gekrönt wurde.

Erzählt wird die Lebensgeschichte der historischen Figur Joseph von Hammer, der Ende des 18. Jahrhunderts in Österreich geboren wird. Bereits als Jugendlicher kommt er an den Wiener Hof. Der talentierte Joseph soll hier Dolmetscher für orientalische Sprachen werden, um in den diplomatischen Dienst zu treten. Nach Jahren des Studiums und vom eigenen Genie überzeugt, wird er endlich ins Morgenland entsandt, wo er sich zu Großem berufen fühlt...

Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann. Als Kinder haben sie einander geneckt, als Erwachsene verbindet die Geschwister Melody, Jack, Beatrice und Leo Plumb nur noch eine gemeinsame Erbschaft. Mitten in der Finanzkrise brauchen alle dringend Geld.

Elisabeth gibt eine Frühlingsparty. Sie ist keine erfahrene Gastgeberin und sehr nervös. Viel zu viele Gläser und Stühle. Dennoch scheint alles gut zu gehen, bis sich Jean-Lino und Lydie, die Nachbarn von oben, wegen eines Bio-Hühnchens in die Haare kriegen. Als Elisabeth und ihr Mann schon im Bett liegen, klingelt es. Es ist Jean-Lino, der erzählt, dass er Lydie gerade erwürgt hat. Elisabeth wird er bitten, die Leiche mit ihm zusammen aus dem Haus zu schaffen. – Yasmina Reza hat einen unglaublich komischen und dabei tiefernsten Roman geschrieben, der den Leser von einer grotesken Abendgesellschaft in die Abgründe der Paarbeziehung führt und von einer ganz besonderen Freundschaft erzählt.  Yasmina Rezas neuer Roman führt in die Abgründe einer Paarbeziehung – hinreißend komisch wie „Der Gott des Gemetzels“ und dabei tiefernst.

Eine Frau und ein Mann, zufällig Sitznachbarn auf dem Flug nach Madrid, lernen sich flüchtig kennen. Für sie endet der Flug im Krankenhaus; er reist weiter nach Hause, wo ihn eine Tragödie erwartet, bei der ein Mann Augenzeuge wurde, der am nächsten Tag ein Flugzeug besteigen muß... In zwölf messerscharfen Episoden werden wir zum Beobachter, wie sich Lebenswege kreuzen; schauen den Figuren voyeuristisch über die Schulter in ihren persönlichsten Momenten, nehmen wir teil an den Erschütterungen ihrer Existenz, um uns dann dem nächsten Schicksal zuzuwenden.

Hier sind einmal die drei Gabel-Geschwister, die nach dem Tod der Eltern nur noch lose verbunden sind und sich ums Leben bemühen. Und da ist Beatrice (Darling!), die als Medium arbeitet, gerade von ihrer Frau verlassen wurde, und deren Tochter darauf drängt, endlich ihren Vater kennenzulernen. Und wir sehen die toten Eltern, die sich selbst im Jenseits noch uneins sind. Die immer gleiche Geschichte von Liebe und Verletzung, vom Suchen und Finden und vielleicht wieder Verlieren, aber mit neuem Schwung und Verve erzählt und mit charmanten Figuren.

Inmitten einer gigantischen Müllhalde in Seoul lebt und arbeitet der dreizehnjährige Glupschaug mit seiner Mutter.Tagtäglich durchwühlen sie den Unrat auf der Suche nach verwertbaren oder eßbaren Dingen. Für viele von der Gesellschaft Ausgemusterten und Vergessenen ist diese von Menschen gemachte Hölle die einzige Lebensgrundlage. Mit seinem Freund durchstreift er die Gegend jenseits der Deponie, und sie entdecken eine andere, unbekannte Welt. Bis eines Tages ein Unglück geschieht...

In Strouts neuem Roman begegnen wir Lucy Barton wieder, einer alten Bekannten aus früheren Romanen. Sie erzählt uns von ihrem Exmann; von der Zeit des Kennenlernens, den Jahren der Ehe und vom Scheitern dieser Ehe. Und obwohl beide neue Partner finden (und wieder verlieren), bleiben sie sich freundschaftlich verbunden. Auf einer Reise durch Maine begegnen sie sich neu... Die von mir sehr geschätzte Elizabeth Strout beweist einmal mehr, daß sie "die Meisterin der tiefgründigen Plauderei" ist. Beide Daumen hoch!!