Gesamtbiographien über die ganze Familie Mann gibt es genug, dachte ich!
Dann habe ich letzte Woche das Buch von Manfred Flügge, „Das Jahrhundert der Manns“, aus dem Aufbau-Verlag, Berlin 2015 (22,95 Euro) gelesen und wirklich genossen.

Man glaubt, alles zu wissen über die Manns und vielleicht erzählt Flügge auch viel Bekanntes und bereits mehrmals Diskutiertes, aber sein Stil und seine Sprache sind umwerfend und fesselnd.

Das Buch ist ein Streifzug, nicht nur durch die bekannteste und politisch – kulturell aktivste deutsche Familie des 20. Jahrhunderts, sondern es erzählt auch die kulturelle und politische Geschichte Deutschlands, Europas und Amerikas, geprägt von Liebe, Schmerz, Gewalt, der Suche nach Frieden, Untergang und Genialität!

Der Autor schafft es, mit einer sehr schönen, eindrucksvollen Sprache und mit einer sehr klugen Einteilung und Zusammenführen der unterschiedlichsten Geschichten ein spannendes Bild zu erzählen, wie die Familie Mann gelebt, geliebt und gelitten hat und welches Erbe sie uns hinterlassen hat.

„Was für eine sonderbare Familie sind wir! Man wird später Bücher über uns – nicht nur über einzelne von uns – schreiben“  Klaus Mann, Tagebucheintrag am 03.07.1936

E. Badalí / Hubland