"Nevo hat das Gebäude, in dem sie mit ihrer Mutter in einer Wohnung lebt, noch nie verlassen. Keiner der Bewohner hat das Gebäude jemals verlassen. Strenge Regeln gelten hier und man wird über Lautsprecher durch die Hausverwaltung auch ständig daran erinnert. Wenn man sich nicht an die Regeln hält, verliert man seine Wohnung und muss weiter nach unten ziehen. In allen Gebäuden gilt: je weiter oben man wohnt, desto besser - nach unten will niemand freiwillig. Doch dann fällt Nevos beste Freundin Juma in den Wäscheschacht und verschwindet spurlos. Und plötzlich tun auch alle Erwachsenen so, als hätte es Juma nie gegeben. Nevo bekommt auf ihre Fragen keine Antworten. Also macht sie sich auf den gefährlichen Weg nach unten, um ihre Freundin zu suchen, obwohl es heißt: "Wenn du dich auf den Weg nach unten machst - dann ist es gut möglich, dass du nicht mehr zurück kannst..."

Maja Ilischs Buch "Unten" wird oft mit Michael Endes Klassiker "Momo" verglichen. Das hat mich neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. An diesem Roman stimmt einfach alles: die bedrückende Atmosphäre, die dystopische Stimmung und eine richtig sympathische, junge Heldin, die aber auch des öfteren Angst haben darf. Ein toll geschriebenes, gesellschaftskritisches (denn natürlich stehen die Stockwerke der Gebäude metaphorisch für Gesellschaftsschichten) Buch, dass kein reines Kinderbuch sein muss - auch sehr zu empfehlen für Erwachsene!"